Wie sehr ich mich gefreut habe, dieses Jahr zu mehreren Shows der Fashion Week gehen zu dürfen. Ich habe mich schon wochenlang vorher darauf vorbereitet, Outfits zusammengestellt, meine Freundinnen um Rat gefragt, Events organisiert, mit Bekannten gesprochen, wo man am besten abends hingeht – auf der Fashion Week. Dann war der Tag da, ich schnappte mir meine Schwester und es ging nach Berlin – zur Fashion Week.
Dienstag:
Unser erster Tag startete viiiiiel stressiger als erwartet: Wir standen im Stau, fanden in Wedding in der Nähe des Eisstadions keinen Parkplatz, parkten am A*** der Welt, mussten uns in unserem kleinen Auto umziehen, schminken und organisieren, verpassten fast unsere erste Show. Schuhe viel zu hoch, Kleider viel zu kurz – eine Luft zum zerschneiden, gefühlte 40 Grad. Wir schafften dennoch unsere erste Show von Rebekka Ruetz und waren begeistert. Ca. 20 Minuten dauern die Shows. Dann schnell zum Hotel Adlon – zur nächsten Show von Sava Nald. Völlig fertig kamen wir im Hotel Adlon an. Viele Promis, eine überfüllte Hotellobby. Ein wunderschönes, traditionsreiches Hotel. Wir verliebten uns sofort. Warten. Dann die Show. Ein Wolkenbruch. Keine Taxen mehr zu bekommen. Wir wurden nass bis auf die Unterhose:) Fuhren zurück zum Auto, mit dem wir endlich zu unseren Freundinnen fuhren, wo wir die Woche über schliefen. Ein großes Dankeschön nochmal an die beiden! Abends aßen wir nur noch schnell etwas im Transit am Rosenthaler Platz (sehr zu empfehlen – günstig und super lecker). Dann gab es Fußball. 7:1 für Deutschland: Juchuu wir sind im Finale:)
Mittwoch:
Der nächste Tag begann sehr früh. Schnell ein Brötchen und einen Kaffee beim nahegelegenen Bäcker kaufen, mit dem Taxi ins Erika-Hess-Eisstadion nach Wedding. Dort fing unsere erste Show bereits um 10 Uhr morgens an: “Minx” by Eva Lutz” – wieder eine tolle Kollektion – so kann das weitergehen. Während den Shows teilten meine Schwester Olivia und ich uns so auf, dass sie die Fotos und ich mir Notizen machte. Stressig. Aber trotzdem schön:)
Danach hatten wir etwas Freizeit. Unsere nächste Show begann erst um 13 Uhr. Das hieß: Durchatmen und den Post schonmal schreiben. Etwas essen und wieder zur nächsten Show. “Anja Gockel” mit Rebekka Mir auf dem Laufsteg und ihrem Massimo in der Frontrow. Tolle Models, tolle Kollektion. Fotos schiessen, Notizen machen. Danach Marcel Ostertag um 15Uhr. Er selbst eröffnet die Show auf Highheels – what a surprise. Sorgte für einen Lacher im Publikum und tobenden Applaus. Nach der Show wollten wir eigentlich zum Press Aperó. Da ich von den Blogger Bazaar Girls aber eine Karte für die “The Belvedere Open Catewalk” Veranstaltung bekam, fuhr ich dorthin. Schlief kurz im Taxi – Haare richten, Lippenstift auflegen, weiter gings. Ich hatte einen tollen Abend im”The Belvedere Hotel”, lerne tolle neue Bloggerinnen und die Mädels von Blogger Bazaar kennen. Danke an diese nochmal für den tollen Abend! Danach ging es mit Melanie von Letthemeatcottoncandy, Shari von Ineedmorethanfashion und Olivia zur Marcel Ostertag Aftershowparty. Die war super. Interessante Leute, tolle Drinks und leckeres Essen. Die Marke Clarks verschenkte Schuhe – der Ansturm war so groß, wir mussten so lange warten, weil alles so lange dauerte und nix passierte, dass wir entschieden: Nee, die brauchen wir dann doch nicht. Also reihten wir uns wieder aus und genossen den restlichen Abend. Für Patrick Mohrs Aftershow Party waren wir dann zu müde – schade eigentlich, denn Pharrell war dort. Egal. Schlaf ist ja auch wichtig:)
Donnerstag:
Den Donnerstag hielten wir uns für die Messen frei. wir gingen erst auf die Bread&Butter, dann auf die Premium. Die Bread&Butter war im Tempelhofes Flughafen. Ich liebe liebe liebe diesen Gebäudekomplex. Er wird nur für Messen und Veranstaltungen gebraucht und steht sonst leer. Ein atemberaubendes Gebäude von unglaublicher Größe. Die Messe war interessant, mehr aber auch nicht. Es waren viele Klamotten, die meiner Meinung nicht soo den Zeitgeist mehr treffen: Knitterblusen mit Spitze und braun Töne. Egal. Es war trotzdem interessant, die Messe mal zu sehen und ein paar Teile gab es auch, die uns richtig gut gefallen haben. Danach ging es zur Premium. Die Labels dort hatten wirklich tolle Sachen. Nach der Premium ging es zur Show von dem veganen Label UMASAN. Danach mussten wir wieder einen Post vorbereiten und ich ging diesmal alleine zur Show von Marccain. Bewaffnet mit Iphone für die Notizen und Kamera setzte ich mich in eine Reihe. Machte Fotos, schrieb etwas auf, machte wieder Fotos… ich war relativ fertig danach, das könnt ihr mir glauben:) Abends ging es, obwohl wir schon vom Wetter und dem Tag sehr kaputt waren in die L´Osteria neben dem Bikini Haus. Wir trafen uns mit Freunden und arbeiteten mal zur Abwechslung nicht. Danach auf die Muschi Kreuzberg Party. Wohoo.
Freitag:
Der Freitag fing langsam an. Wir frühstückten in Ruhe und fuhren dann zum Fashion Blogger Café im Pier 13 auf dem Tempelhofer Damm. Die Location war unglaublich toll. Wir trafen viele neue Leute, netzwerkten was das Zeug hielt. Wurden geschminkt, aßen FroYo, bastelten Armbänder mit DaWanda. Dann ging es zur Odeur Stage Show. Leider war Freitag – was bedeutet das an einem Nachmittag? – RUSH HOUR. Wir brauchten geschlagene 50 Minuten, um vom Tempelhofer Damm nach Wedding zu kommen. Völlig gestresst, 1 Minute vor Beginn der Show kamen wir an. Zum Glück hatte sich alles etwas nach hinten gezogen, sodass wir in Ruhe reingehen und uns auf unsere Plätze setzen konnten. Die Show war toll und ein super Abschluss unserer Fashion Week Woche.
Danach ging es für uns wieder nach Hause. Auf der Autofahrt haben wir die Woche noch einmal Revue passieren lassen..
Von außen sieht die Fashion Week nach Glamour und Luxus aus. Das ist es vielleicht auch.Ein wenig. Frauen auf Designer Heels schreiten über den roten Teppich. Die neuesten Kollektionen werden getragen, Designer Handtaschen gesichtet. Promis wo das Auge hinreicht. Die Leute lachen. Reden mit anderen. Trinken Champagner.
Die Wahrheit hinter der Fassade: Stress. Arbeit. Wundgelaufene Füße, Blasen nach nur einer Stunde. Die Designerteile sind zu eng, unbequem, man schwitzt und hat wirklich viel zu tun. Pausen gibt es in dieser Woche fast keine. Selbst Abends ausgehen, zu Aftershowparties gehen ist Arbeit. Ich weiss: Meckern auf hohem Niveau.
Wir sind so kaputt, wie schon lange nicht mehr. Trotzdem hat uns die Fashion Week unglaublich gut gefallen, wir haben tolle Leute kennengelernt, tolle Shows gesehen. Berlin we love you. .. und werden spätestens zur nächsten Fashion Week wieder bei dir sein!